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AudioSnap (nur SONAR Producer und Studio)Timingprobleme in Audioclips beheben ► Timing einer Spuraufzeichnung unter Beibehaltung der Phasenbeziehungen korrigieren

Die Bearbeitung eines Spurinstruments – z. B. eines mit mehreren Mikrofonen aufgezeichneten Drumkits oder einer vollständigen Band – erfordert ein wenig mehr Sorgfalt als die Bearbeitung eines Solovortrags.
Wenn Sie Mehrspurdaten dehnen oder quantisieren, ist es unabdingbar, die Phasenbeziehungen der Originalaufzeichnung beizubehalten. Dies lässt sich nur erreichen, wenn die einzelnen Spuren jeweils an exakt denselben Zeitpunkten gedehnt werden.
AudioSnap stellt Tools zur Verfügung, die die spurübergreifende Beibehaltung der Phasenbeziehungen bei der Bearbeitung von Zählzeiten in einzelnen Spuren gewährleisten.
Im folgenden Beispiel erfahren Sie, wie Sie mithilfe von AudioSnap ein auf mehreren Spuren aufgezeichnetes Drumkit sowie eine Pianospur bearbeiten. Das Drumkit wurde mit drei Mikrofonen für Bassdrum, Snaredrum und Overheads aufgenommen, die jeweils auf eine eigene Spur geroutet wurden.
Die folgende Abbildung zeigt die letzten drei Events eines Songs. Die oberste Spur enthält das Piano, die übrigen die Drums: Bassdrum, Snaredrum und Overheads.
A. Pianospur B. Drumspuren
Wie Sie sehen, war der Schlagzeuger etwas zu früh dran und spielte nicht synchron zum Piano. Zu Beginn des Taktes spielen Drums und Piano noch im gleichen Rhythmus. Im Taktverlauf jedoch fügt der Drummer ein Fill ein und liegt während der nächsten drei Zählzeiten ein ganzes Stück vor dem Pianisten. Es ist klar zu erkennen, dass die Transientenmarker der Drumspuren im Verlaufe des Taktes immer stärker vorgezogen werden: Der Drummer hat es eilig.
Unsere Aufgabe besteht nun darin, die Drumevents an die Anschläge des Pianos anzupassen, sodass Drum- und Pianospur über den gesamten Takt synchron laufen.
7.
Setzen Sie in der AudioSnap-Palette den Parameter Schwellwert auf 100%, um sicherzustellen, dass keine Transienten erkannt werden. Dieser Schritt ist erforderlich, weil die Overhead-Spur Material sowohl von der Bass- als auch von der Snaredrum enthält – schließlich wollen wir sicherstellen, dass Bassdrum-, Snaredrum- und Overhead-Spuren beim Dehnen stets synchron zueinander bleiben.
Hinweis: Wenn Sie Timingfehler in mehrspurigen Drumparts beheben, müssen Sie normalerweise alle Parts auf exakt gleiche Weise bearbeiten, da sehr häufig ein Übersprechen auftritt: Die Signale einzelner Druminstrumente gelangen bei der Aufnahme auf mehrere Spuren. Wenn beispielsweise Ihr Snaredrum-Mikrofon auch Teile des Hi-Hat-Signals aufnimmt, können Sie die Hi-Hat-Clips nicht verschieben, ohne auch die Snaredrum-Clips auf exakt die gleiche Weise zu verschieben – andernfalls stimmt der Klang der Hi-Hat auf der Hi-Hat-Spur nicht mit dem Klang der Hi-Hat auf der Snaredrum-Spur überein.
Immer dann, wenn Signale einer Spur auf andere Audiospuren übersprechen – z. B. Overhead- oder Ambience-Spuren –, müssen Sie strikt darauf achten, dass auf der Spur genau die gleichen Transientenmarker vorhanden sind wie auf Spuren, die mit Einzelmikrofonen aufgezeichnet wurden. Der erste Schritt besteht darin, alle Transientenmarker in der Overhead- oder Raumspur zu deaktivieren. Danach kopieren Sie mit der Funktion Mehrspur-Phasensynchronisierung die Transientenmarker der Einzelspuren auf die Overhead- oder Ambience-Spur.
Abbildung 191. Mit der Funktion Mehrspur-Phasensynchronisierung wurden die Transientenmarker auf alle drei Drumspuren kopiert.
Wir wollen das Feeling der Pianospur aufrechterhalten. Deswegen besteht unser Ziel darin, die Drumspuren an die Pianospur anzugleichen, während gleichzeitig die Phasenbeziehungen innerhalb der drei Drumspuren beibehalten werden.
Bei der Bearbeitung mehrerer Transienten zur Korrektur des Timings werden Sie einzelne Passagen häufig beschleunigen oder verlangsamen müssen, statt sie einfach nur zu verschieben. In diesem Beispiel ist der Drummer während des Fills immer schneller geworden und hat die nächste Eins erheblich zu früh erwischt. Um dies zu beheben, müssen Sie die Drumtransienten proportional dehnen, sodass sie sich besser an die Pianospur anpassen.
10.
11.
Verschieben Sie bei gedrückter STRG-Taste mit der Maus einen ausgewählten Drum-Transienten, bis das dritte Drumevent an das dritte Pianoevent angelegt ist.
Die ausgewählten Transienten werden nun proportional gedehnt. Die jeweils ersten und letzten Events von Drums und Piano sind aneinander angelegt. Dieser Bearbeitungsschritt führt dazu, dass der Drummer während des Fills nun nicht mehr voraneilt und die Eins weit gehend zur gleichen Zeit wie das Piano erreicht.
Die drei Drum- und Pianoevents sind nun korrekt aneinander angelegt, wobei die Phasenbeziehungen zwischen den Drumspuren aufrechterhalten wurden.

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